Donnerstag, 11. Oktober 2012

Challenge-Caches auf der Sophienhöhe – die etwas anderen Mysteries


Wenn in den kommenden Monaten die Tage wieder kürzer werden und das neblige, kalte und nasse Herbst- und Winterwetter das Outdoor-Vergnügen etwas einschränkt, kommt abends die Zeit der Mysteries.
Dann sitzt man an seinem PC, surft zu verschiedenen Seiten und versucht, die Rätselcaches zu lösen, um dann, an einladend schönen Tagen, die tatsächlichen Koordinaten des Finals für die Suche vor Ort parat zu haben.
Und so entwickelt man sich Schritt für Schritt zum Experten in Kryptologie, kennt den Freimaurercode, die Morsezeichen und weiß, wie man Daten aus Bildern extrahiert. Man poliert seine Kenntnisse in Mathematik oder Geographie auf, sucht Gebäude oder Denkmäler in Google Earth oder löst Puzzles oder ein Sudoku. Zufrieden ist man erst, wenn der Geochecker grünes Licht gibt und die Koordinaten bestätigt. Dann wandert der Cache vorerst in den „to-do-Ordner“, um bei passender Gelegenheit in eine Caching-Tour integriert zu werden.

Challenge-Caches sind, wie alle Caches, die nicht in die üblichen Kategorien passen, Mysteries mit dem blauen Fragezeichen. Aber, sie sind etwas andere Mysteries. Bei ihnen sind die veröffentlichten coords die tatsächlichen Koordinaten, bei denen der Cache zu finden ist. Allerdings müssen zum Finden definierte Bedingungen erfüllt sein. Diese Voraussetzungen basieren auf den bisherigen persönlichen Leistungen und Funden eines Cachers und müssen beim Loggen entsprechend nachgewiesen werden.
Die ziemlich detaillierten Regeln für Challenge-Cacher sind in den  Guidelines oder auf der deutschen Reviewer-Seite nachzulesen.

Einige dieser Challenges, die man in den USA findet, haben sich bei uns noch nicht durchgesetzt. So kenne ich keine Challenge, bei der man als Voraussetzung Caches gefunden haben muss, bei denen der Cachename mit den Buchstaben des Alphabets von A bis Z beginnt und man das ganze Alphabet gefunden haben muss. Auch Herausforderungen – wie in den USA – mit 25 gefundenen Caches die das Wort „quiet“, „water“, „ice cream“ oder „welcome“ im Cachenamen enthalten oder 50 gefundene Caches mit einem Tiernamen, gibt es bei uns – noch – nicht. Aber wie so manches droht vielleicht auch diese Cacheart den Weg über den Atlantik nach Deutschland zu finden.

(Dank Nabane's Kommentar kenne ich jetzt auch zumindest drei ABC Caches - sämtlich in Baden-Württemberg: GC328Y0 ABC Cache Challenge von ichel bei Bad Herrenalb, GC3GQ6C A(lfa) B(ravo) C(harlie) Challenge by ivantino in Freiburg im Breisgau und den archivierten GC3DZ25 Anton, Berta, Cäsar (Challenge Cache) by Heumel01 in der gleichen Gegend. 
Danke für den Hinweis.)

Challenge-Caches gibt es in allen Regionen Deutschlands, aber das Zentrum und das Highlight deutscher Challenge-Caches ist wohl auf der Sophienhöhe bei Jülich im Landkreis Düren, NRW zu finden. Die Abraumhalde aus dem Braunkohle-Tagebau, die sich etwa 200 m über der Jülicher Börde erhebt und über 13 qkm einen langgezogenen Höhenzug bildet, hat sich durch Rekultivierung in den vergangenen fast 35 Jahren zu einem von vielen Wanderwegen durchzogenen Erholungsgebiet entwickelt.

Rund 40 Challenge-Caches sind hier oben versteckt. Die Prüfung, ob man die Qualifikation für einen Cache erfüllt, kann in der Vorbereitung schon aufwändig sein. 50 oder 100 Caches in Sachsen, Thüringen, Bayern oder Baden-Württemberg sind ja im Profil oder mit GSAK noch schnell nachzuprüfen. Ob man allerdings je ein Event in fünf verschiedenen Ländern besucht hat, einien Earthcache in jedem deutschen Bundesland oder in zwei aufeinander folgenden Monaten der Jahre 2000 oder 2001 jeweils drei Caches gefunden hat, das erfordert schon etwas mehr Sucharbeit.
Schade, wenn man sich anschließend seine Wanderroute zusammenstellt und mangels einem fehlenden Kriterium an einer Dose vorbeilaufen muss.
Obwohl die Difficulty-Wertung der Caches meist zwischen 2,5 bis 5,0 schwankt gab es in meiner 81-er Matrix nur einen Zuwachs, weil die Terrain-Wertungen sich korrekt an den Bedingungen vor Ort orientieren.
Am Ende waren es 13,8 km an einem sonnigen kühlen Herbsttag auf der Sophienhöhe – und 433 Höhenmeter in einer sonst recht flachen Gegend.
Wem diese Herausforderungen nicht genug sind, der kann sich dann noch am Powertrail Stasiboom im Herzogtum mit seinen 142 Caches austoben. Früher hieß diese Runde übrigens „Dosenruhm im Herzogtum“. Nach einer lt. Owner „Anscheiss- und Archivierungsposse“ in der Region wurde die Runde dann von ihm umgetauft. 
Aber das ist eine andere Geschichte.  

4 Kommentare:

  1. "So kenne ich keine Challenge, bei der man als Voraussetzung Caches gefunden haben muss, bei denen der Cachename mit den Buchstaben des Alphabets von A bis Z beginnt und man das ganze Alphabet gefunden haben muss."

    Schön wär's. ;-)

    GC328Y0, GC3GQ6C, (GC3DZ25)

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  2. @ Nabane
    Danke für Deinen Hinweis.
    Habe den Text schon entsprechend aktualisiert und weil Bad Herrenalb und das Umfeld wegen schöner Wanderrunden eh auf meinem Radar ist kann ich nicht ausschließen, dass ich diesen 5,0/2,5 Cache von ichel auch mal suchen werde. Allerdings ist die D/T Kombination nicht neu.
    Man muss sich echt wundern, wie die gleiche Aufgabe doch bei der Difficulty unterschiedlich bewertet wird.
    Albatross

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  3. Auch wir haben schon einige dieser Challenges erledigt (gerade heute 3). Die Aufgaben streuen so extrem wie das Cachen selbst.
    Zur ABC Challenge hab ich aber noch einen Nachtrag, da waren selbst wir als Dauer-Urlauber blass. Ich denke, die ist auch was für dich Albatross : http://coord.info/GC3Q5HZ (vor allem bei dem Owner-Namen)

    Grüße von resope

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    1. @ resope
      Whooow, das ist ja mal ein Cache!
      Ich glaube, da reichen meine 32 Länder noch nicht aus, um das alphabetisch in die Reihe zu bekommen. Ich werde es aber gleich einmal nachprüfen.
      Von den 3 found-logs stammen immerhin 2 von den üblichen Verdächtigen, die ich auf Anfrage auch blind getippt hätte. ;-)

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