Mittwoch, 4. April 2012

Bei Nistkästen ist Vorsicht geboten

Wenn man sich, an nichts Böses denkend, versehentlich dem Nest von einem brütenden Schwan nähert, dann sollte man besser sprung- und laufbereit sein. Herr oder Frau Schwan haben das nicht so gerne und reagieren sehr aggressiv auf unerwünschte Besucher. Dann kann es schon mal eine wütende Verfolgung des Störenfrieds geben und Schnabelhiebe für den Eindringling absetzen.
Der Schutzzaun vor dem Nest hat nicht nur die Aufgabe den brütenden Schwan vor zu neugierigen Menschen, sondern auch umgekehrt, den Menschen vor dem Schwan zu schützen.
Kleinere Vögel haben es da bei weitem schwieriger für Nestruhe zu sorgen, denn egal ob Star, Kleiber oder Meise – über einen, den menschlichen Störer abschreckenden, kraftvoll zustossenden Schnabel, wie Cygnus olor der Höckerschwan, verfügen sie nicht.
Und was noch dazu kommt: In den Nistkästen sind die brütenden kleinen Vögel mitunter auch durch Geocacher gefährdet, denn Nistkästen haben sich als Cacheversteck im Wald eingebürgert.
Man soll sich grundsätzlich jedem Nistkasten vorsichtig und langsam nähern und schon aus der Entfernung das Flugloch inspizieren. Ist es offen, dann lässt man lieber die Finger davon., denn das Einflugloch ist bei „Cache-Nistkästen“ vom Cacheowner üblicherweise verschlossen worden.
Pseudo-Nicstkästen als Cacheversteck hängen auch meistens nicht so hoch wie die echten Nistkästen und sind meist ohne Hilfsmittel zu erreichen.
Vogelbeobachter und Spezialisten sollen ja sogar von der Größe des Einfluglochs auf die möglichen Bewohner schließen können. So weit reicht es bei mir und – ich unterstelle – bei den meisten Cachern wohl nicht. Aber ein offenes und verschlossenes Einflugloch kann ich - und wohl jeder andere auch - noch unterscheiden können.
Auch ohne Gefährdung unserer gefiederten Freunde - uhhh, wie prosisch – kann man sie beim Nestbau, Brüten oder bei der Aufzucht des Nachwuchses beobachten. Es gibt eine Reihe von Webcam, die häufig nicht nur mit alle paar Minuten upgedateten Bildern, sondern sogar als Livestream mit Ton zeigen, was da gerade Sache ist. So kann man die Wanderfalken im Turm der Heidelberger Heilig-Geist-Kirche kann man über drei Webcams beobachten.
Es gibt aber auch Stare, Meisen und vieles andere mehr im Webcam Angebot.
Mein Favorit ist die Nistkastencam von carbolineum.
Als Livestream farbig am Tag, mit Infrarotkamera nachts, einer Bildergalerie und einem Bildarchiv der Bewegungserkennung wird hier viel geboten. Ein Tagebuch und ein Newsletter, Grafiken über den Temperaturverlauf innen und außen sowie ausführliche Informationen zur installierten Überwachungstechnik machen diese webcam zu meiner # 1.
Man sieht und hört auch mehr als wenn man versehentlich die Klappe eines bewohnten Nistkastens öffnet.
Und so gehört es zu meinen abendlichen Ritualen schnell noch mal nach carbolineum’s Puschel zu schauen, bevor ich den PC herunterfahre und selbst ins Bett gehe. Aktuell sind schon zwei Eier gut versteckt im Nest und in Kürze, wenn das Gelege voll ist, wird mit dem Brüten angefangen.
Mancher mag denken ich hätte eine Meise. Ich habe sie nicht - aber ich schau sie mir an und wenn man dann sieht, wie Puschel mit seinem Kopf unter dem Flügel versteckt und dick aufgeplustert nachts vor sich hindämmert, dann kann man auch selbst schnell und wohlig einschlafen.

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